Donnerstag, 31. Oktober 2013

Kampot und Kep

Mit einem Minibus sind wir um 7.30 Uhr in Otres Beach losgefahren. Gegen 10.00 Uhr haben wir Kampot erreicht. Kampot ist mit knapp 50'000 Einwohnern ein nicht allzu großer Ort, der weltweit für Pfeffer bekannt ist. Zunächst hatten wir den Bus, mit dem Gedanken ein paar Stunden zu verweilen, nur bis hierher gebucht. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, waren wir umlagert von Einheimischen, die uns Unterkünfte, Tuk Tuks und so weiter schmackhaft machen wollten. Wir standen mit Sack und Pack auf der Straße und wussten nicht so recht weiter. In Kampot selbst gibt es nicht viel zu sehen. Der Bus hielt für etwa eine halbe Stunde und so entschieden wir uns, hier nur etwas Pfeffer zu kaufen und in den Bus wieder einzusteigen um gleich nach Kep weiter zufahren. 

In Kep angekommen wurden wir wieder von den Einheimischen belagert. Bezüglich der Unterkunft hatten wir uns glücklicherweise bereits vorab im Internet informiert. Wir fanden einen sehr freundlichen Tuk Tuk Fahrer, der uns zur Kep Lodge brachte. Diese ist in Besitz eines Schweizers, der es offensichtlich sehr gut versteht sein Personal zu schulen und zu motivieren. Man fühlt sich hier wie im Paradies. Vom Restaurant hat man einen tollen Blick auf den Pool und das Meer. Ein etwas massiverer Bungalow mit Schilfdach ist nun für die nächsten Tage unser zu Hause. Er steht inmitten eines botanischen Gartens. 

Nach einem sensationellen Lunch, auf der Speisekarte hat es neben der Kambodschanischen Küche auch Schweizer Gerichte wie Fondue und Raclette, haben wir uns am Pool entspannt. Den Abend haben wir mit einem weiteren tollen Essen und ein paar Runden Billard ausklingen lassen. 

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Otres Beach in Sihanoukville

Der Tuk Tuk Fahrer hat uns vor der Indigo Bar rausgelassen. Ohne zu wissen wo genau wir waren, entschieden wir uns gleich hier nach einer Unterkunft zu fragen. Wir wurden sehr herzlich empfangen wurden. Ich ließ mir einen der Bungalows zeigen. Sehr einfach aus Holz und mit Schilf verkleidet - sensationell. Und für 15 US$ pro Nacht brauchte man nicht lange überlegen. Wir checkten ein und hockten uns an die Bar. Will, der Barkeeper, kommt aus Californien und ist ein absolut cooler Typ. Die Besitzerin der Bar war auch da, sie lebt mit ihrem Mann in Kuala Lumpur und kommt ursprünglich aus England. Sie ist mit einer Freundin, die auch super nett ist, für ein paar Tage nach Kambodscha gekommen um nach dem Rechten zu schauen und die Bar etwas zu renovieren und für die Hochsaison parat zu machen. Patrick, 71 Jahre alt, Ire, ist Gast und hat auch fleißig den Pinsel geschwungen um alles wieder strahlend weiß zu tünchen. Wir hatten großen Spaß. Wir berichteten von unserer anstrengenden Fahrt und erfuhren gleich, dass es wohl an der Grenze immer so ablaufe und auch die Taxifahrt eine typische Masche sei. Will kann sehr gut Geschichten erzählen und unterhielt uns mit unzähligen Anekdoten, die er selbst in den letzten Monaten in Kambodscha erlebt hat. 

Die nächsten drei Tage verliefen sehr entspannt. Der Markt in Sihanoukville war ein großes Highlight. Nicht so sehr der Teil, wo Kleidung und Haushaltartikel angeboten wurden als vielmehr der Teil mit Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch. Noch lebende Hühner saßen neben schon geschlachteten und gerupften. Fische wurden ausgenommen und entschuppt. Schweinsnasen entborstet. Es herrschte ein reges Treiben. 

Sonntag, 27. Oktober 2013

Auf dem Weg nach Kambodscha

Heute Morgen klingelte bereits um 6.30 Uhr der Wecker, denn eine Stunde später sollten wir abgeholt werden. Wir waren gerade dabei die letzten Sachen zusammen zu packen, als der Fahrer vor unserem Bungalow stand. 10 Minuten später saßen wir in einem Minibus, der uns bis an die Grenze Kambodschas bringen sollte. Ein deutsches Mädel und zwei Männer unbestimmter Herkunft hatten das gleiche Ziel. Mit der Fähre setzten wir wieder über aufs Festland. Gegen 11.30 Uhr erreichten wir die kambodschanische Grenze. Die Fahrt war recht unspectaculär aber einigermaßen bequem und dafür, dass sie bis zur Grenze nur etwa 2 Stunden dauern sollte, waren wir ganz schön lange unterwegs. Der Fahrer ließ uns unmittelbar am Grenzübergang raus, wendete und fuhr davon. In Kambodscha sollte ein Reisebus für die Weiterfahrt nach Sihanoukville bereitstehen. Auf der thailändischen Seite wurde uns ein Ausreisestempel in den Pass gedrückt und das bei der Einreise hineingetackerte Formular herausgerissen. Anschließend passierten wir die Grenze zu Fuß und liefen hinüber nach Kambodscha. Bis jetzt verlief alles wie geschmiert. In Kambodscha angekommen wurden wir auf den ersten Blick sehr freundlich begrüßt. Für je 1200 Baht, was für uns etwas überteuert erschien, bekamen wir innerhalb kurzer Zeit unser Visum. Der Typ, der das alles für uns in die Hand nahm, wollte anschließend noch Trinkgeld für seine Dienste, doch von Erzählungen anderer wussten wir das zu ignorieren. Ein Anderer sprach hervorragend deutsch mit uns. Uns wurde mitgeteilt, dass der eigentlich gebuchte Bus uns erst um 14.00 Uhr abholen würde. Was ich nicht wirklich glauben konnte, denn eigentlich sollten wir bereist gegen 16.30 Uhr in Sihanoukville sein. Was schon jetzt einigermaßen unmöglich schien, denn den größten Teil der Strecke hatten wir noch vor uns. Man bot uns an uns in den nächsten Ort zu fahren, wo ein anderer Bus bereits in wenigen Minuten abfahren würde. Da wir nicht warten wollten gingen wir auf das Angebot ein. Unsere eigentlichen Tickets waren wir bereits los. Jeder wollte etwas anderes von uns, sodass wir leicht den Überblick verloren. Schlußendlich stiegen wir ins Auto und der Typ gab vor den Busfahrer anzurufen und quasi zu bitten, auf uns zu warten. Auf der Fahrt stellte er uns ein neues Ticket für den Bus aus. Das konnte alles nicht mit rechten Dingen zu gehen. 100 Baht kostete die Taxifahrt pro Person und auch er bat um Trinkgeld. Wir erreichten den Bus und ohne zu wissen, wohin die Reise ging, stiegen wir ein. Dass der Bus um 12.00 Uhr losfahren sollte war absolut gelogen. Es stiegen immer mehr Leute zu und es dauerte noch eine ganze Weile, bis er endlich abfuhr. Es gab nur eine Straße, die über die Berge führte. Sie war mit riesigen Schlaglöchern übersäht und teilweise fehlte ganz der Belag. Im Schritttempo ging es vorwärts. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit an einer Kreuzung ankamen, bog der Bus in Richtung Phnom Penh ab, anstelle nach Sihanoukville zu fahren. Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und liegt so gar nicht auf dem Weg nach Süden. Aber auch das irgnorierten wir und stellten uns bereits auf eine erneute Änderung unserer Reiseroute ein. Der Bus hielt an jeder Ecke an um Leute ein- und aussteigen zu lassen. Irgendwann kam jemand zu uns nach hinten und bat uns in den Bus auf der gegenüberliegenden Straßenseite umzusteigen. Dieser fahre nach Sihanoukville... Wir fuhren nun also die ganze Strecke bis zur Abzweigung zurück, um dann den Weg nach Süden einzuschlagen. Es wurde bereits dunkel aber glücklicherweise boten die Busse genügend Beinfreiheit und waren recht bequem, wenn auch nicht sonderlich modern. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel. An der Endstation in Sihanoukville angekommen stiegen wir in ein Tuk Tuk, dass wir von 12 auf 5 US$ herunter handelten. Zunächst wollte sich der Fahrer nicht auf diesen Deal einlassen, lief uns dann aber hinterher und bat uns einzusteigen. Wir wollten zum etwa 15 km entfernten Otres Beach gefahren werden. Die Strecke sei wohl recht hügelig und wir waren samt Gepäck etwas zu schwer für den kleinen Motor. Also wechselte der Fahrer dass Tuk Tuk und wir mussten umsteigen. Im Schneckentempo näherten wir uns, wohl einem der schönsten aber auch abgelegensten Strandabschnitte. 

Samstag, 26. Oktober 2013

Dienstag, 22. Oktober 2013

Bangkok

Das Hotel war nicht die beste Wahl, zwar bot es alles was wir brauchten, doch 5 Sterne war es leider nicht wert. Der Check-in verlief sehr nüchtern. Der Receptionist, der als solcher optisch nicht zu erkennen war, da er noch nichtmal Uniform trug, schaffte es gerade so mit seinem Arm in Richtung Aufzug zu wedeln, als er uns die Zimmerschlüssel in die Hand gab, und fragte etwas verdattert "ist noch was?". Informationen zum Hotel bekamen wir keine. Wir fuhren in die 16. Etage. Das Hotel ist sehr modern und wurde vor ein paar Monaten komplett renoviert. Im Zimmer angekommen, war ich zunächst sehr positiv überrascht. Es war groß, mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnbereich mit Küchenecke und Waschmaschine und zwei Bädern ausgestattet. Es fehlten: ein Safe, warmes Wasser, eine Informationsmappe, Conciergeservice und einige andere Dinge, die man in einem 5 Sterne Hotel nun mal erwartet. Wobei es ja eigentlich kein Hotel sondern eine Residence war... Vom Balkon aus hatte man eine herrliche Sicht über einen uns unbekannten Teil Bangkoks. Ich bekam das Schlafzimmer mit dem Einzelbett. 

Am Sonntagmorgen, machten wir uns zunächst zu Fuß auf um Bangkok zu erkunden. Dabei stellten wir fest, dass das Hotel gar nicht wirklich zentral lag. Es war sehr heiß und der Schweiß lief in Bächen. Nach einer halben Stunde waren wir noch immer nicht weit gekommen. Wir kamen an einem Markt vorbei und Bogen ohne zu Zögern in eine der Gassen ein. Es wimmelte von Menschen und wir waren absolute Exoten. Der Markt hatte vermutlich noch nie Touristen gesehen. Lebende und gehäutete Frösche, Fische, Krabben, Langusten und andere Tiere wurden in großen Bottigen angeboten. Hier und da saßen Frauen oder auch Männer, die Gemüse schnippelten und auf ihren Kochstellen Essen zubereiteten um dann zusammen mit ihren Familien oder anderen Händlern zu essen oder die zubereiteten Speisen zu verkauften. In einer anderen Gasse wurde rohes Fleisch angeboten. Bei gefühlten 30 Grad für uns ohne Kühlung ein Unding. Frisches Obst und Gemüse, Haushaltwaren, es war von allem reichlich vorhanden. Der Markt war riesig. Ich traute meinen Augen kaum. Es war wahnsinnig beeindruckend. Nach einer Weile verließen wir den Markt und bahnten unseren Weg zu Fuß weiter, bis wir irgendwann feststellten, dass in dieser Region weit und breit kein Tourist zu sehen war und wir immer mehr von unserer eigentlichen Route abkamen. Einige Zeit später, es war gar nicht so leicht ein freies Taxi anzuhalten, fuhren wir nach Chinatown. 

Chinatown ist wie eine eigene Stadt in Bangkok. Es scheint ein einziger riesiger Markt zu sein, auf dem man alles kaufen kann, auch Dinge von denen man nicht unbedingt weiß, wozu sie gut sind. Es wimmelt nur so von Menschen und es geht zu wie in einem Bienenstock. Dieser Stadtteil ist mit Sicherheit einer der lautesten, buntesten, chaotischsten und exotischsten in Bangkok. An jeder Ecke riecht es anders. Überall wird gebrutzelt und gekocht. An der Hauptstraße reihen sich glitzernde Geschäfte und Neonreklamen mit chinesischen Schriftzeichen aneinander. Wir ließen uns in den unzähligen kleinen und teilweise sehr engen Gässchen einfach von der Menge an den Ständen und Garküchen vorbeitreiben. Als der Trubel dann doch etwas zu viel wurde stoppten wir an der Hauptstraße ein Taxi und ließen uns in einen anderen Teil der Stadt bringen, der einen wesentlich moderneren Eindruck machte. Jede Menge Hotels und Shopping-Zentren prägten hier das Straßenbild. Auf der Suche nach etwas Essbarem kamen wir an einem Seafood Restaurant vorbei, in dem wir recht lange verweilten. 

Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einem Frisör, denn die beiden Jungs brauchten noch einen anständigen Urlaubsschnitt:) Unterdessen kamen wir mehrfach an einer Garküche vorbei, wo sich die Leute nur so stapelten. Hier musste es gutes Essen geben und mit dem Wissen, dass wir wahrscheinlich nicht noch einmal in diese Ecke Bangkoks kommen würden, beobachten wir das Treiben eine zeitlang und setzten uns an einen freien Tisch. Für 40 bis 80 Baht (also etwa CHF 1,50 bis 2,50) aßen wir Hühnchen mit Gemüse und Reis, dazu gab es eine klare Brühe. Und es war lecker. Auf der Terrasse eines Guesthouses, dass direkt neben der Haltestelle eines Wassertaxis lag, ließen wir den sehr anstrengenden Tag bei ein paar Drinks ausklingen. 
Die Taxifahrt zum Hotel war auch wieder eine Sensation. Keiner kannte das Jasmine Grande Residence. Nicht einmal mit Hilfe unseres Stadtplans wusste der Taxifaher, wo er hin musste. Er wollte die Telefonnummer haben und rief im Hotel an. Endlich angekommen, viel ich nur noch todmüde ins Bett.

Gestern besichtigten wir den Wat Pho. Er wurde im 16. Jh. errichtet und ist der imposanteste und älteste Tempel Bangkoks. Er beherbergt Thailands größte Sammlung an Buddhaabbildungen und den gewaltigsten liegenden Buddha des Landes. Diese erstaunliche Figur ist 46 m lang und 15 m hoch und symbolisiert Buddhas endgültiges Eintreten ins Nirwana. Er besteht aus Ziegelsteinen, ist mit Gips verputzt und Blattgold überzogen. Perlmutt schmückt seine Augen und Füße, 108 verschiedene Glück verheißende Merkmale des Buddha, zieren seine Sohlen. Darüber hinaus dient der Wat Pho als nationales Hauptquartier für die Lehre und Bewahrung traditioneller Medizin (inklusive Thai-Massagen). 
Erreicht haben wir den Tempel diesmal über den Wasserweg. Wir haben uns mit dem Taxi zur nicht gerade nächstgelegenen Anlegestelle bringen lassen, schließlich wollten wir die Bootsfahrt auf dem Chao Phraya River so gut wie möglich auskosten:) Der Fahrer hat uns an der Wat Muang Kae Station rausgelassen, doch dort hielt das entsprechende Wassertaxi nicht. Eine freundliche Dame wies uns die Richtung zum nächsten Pier. Gefunden haben wir schließlich das Übernächste, das Sathorn Pier, und fuhren mit der "Orange Flag", ein beliebtes Transportmittel für Einheimische, bis zum Tha Tien Pier. Die Fahrt kostete uns 15 Baht. Ein Übersetzen mit der Fähre auf die andere Flussseite hätte uns 3 Baht gekostet. Denn der ürsprungliche Plan sah 2 oder gar 3 Tempelbesichtigungen vor. Doch ein Tempel und noch dazu ein so großer reicht für einen Tag. Vorallem bei dieser sengenden Hitze. Nach diesem kulturellen Highlight haben wir erstmal etwas gegessen. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen in einer Garküche, die einen kleinen Bereich im Holzhäuschen an der Bootsanlegestelle einnahm, mit direktem Blick auf den Fluss. Jeder, der zum Bootssteg gelangen wollte, um mit der Fähre oder den Wassertaxis zu fahren, musste durch dieses Häuschen gehen. Von den Balken an der Decke hingen halbgefüllte Wasserflaschen, die einen zwangen den Kopf einzuziehen, denn man lief über einen auf Stelzen befindlichen Steg, der gerade so breit war, dass zwei Menschen aneinander vorbei passten, und vermutlich bei Hochwasser für trockene Füße sorgen sollte. Es blieb also nicht viel Platz um aufrecht zu gehen. Links und rechts dieses Steges reihte sich ein Souvenir Shop an den anderen und auch vor dem Häuschen gab es mehrere Stände mit Kleidung, frischem Obst, Kokosnüssen usw. Als Dessert gönnte ich mir eine halbe Kokosnuss gefüllt mit Kokosnusseis... hmmm lecker:) Anschließend fuhren wir mit dem Wassertaxi ein paar Stationen zurück zum Si Phraya Pier. Wir setzten uns auf die Terrasse einer sehr chilligen modernen Bar am Rande des Shopping Centers River City, mit Blick auf den Fluss. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und konnten beobachten wie nacheinander mehrere, meist zweistöckige Flusschiffe anhielten, um Passagiere für Dinnerfahrten an Bord zu lassen. 

Heute Morgen checkten wir wieder aus der Jasmine Grande Residence aus und liefen etwa 15 Minuten zur nahegelegenen Busstation Ekamai. Dort pickten wir uns aus mehreren Angeboten den Gouvernment Bus 999 heraus und fuhren für 270 Baht nach Trat. Die Fahrt dauert bereits knapp 6 Stunden, aber wir dürften gleich da sein. Im Bus sind gefühlte 14 Grad durch die Klimaanlage und ich bin froh, wenn wir gleich am Central Pier aussteigen dürfen, um dann mit der Fähre nach Ko Chang überzusetzen.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Zwei weitere Nächte in Hong Kong

Am Donnerstag hieß es dann erstmal ausschlafen... Ich wäre ja beinahe schon abends in der Bar eingeschlafen, aber der Abend wurde noch so schön, dass ich nicht gehen wollte. Den auf 9.00 Uhr programmierten Wecker haben alle wohlwollend ignoriert, ich habe ihn ja noch nicht einmal gehört;) Um 14.30 Uhr haben wir uns dann endlich aus unseren Betten geschält. 

Ziel unserer bevorstehenden Exkursion war der Victoria Peak, der bekannteste Berg Hong Kong's. Er befindet sich auf Hong Kong Island, ragt 552 m in die Höhe und soll einen tollen Blick über Wan Chai und Kowloon bieten. Sein chinesischer Name "Tai Ping Shan" bedeutet "Berg des großen Friedens". Der Aussichtsturm auf 379 m Höhe ist mit einer 1888 eröffneten Schweizer Standseilbahn zu erreichen. Und noch ganz interessant finde ich folgende Information: Als im 19. Jh. die Malaria in Hong Kong grassierte, war der Victoria Peak bevorzugtes Wohngebiet der Kolonialherren. Heute erreichen die Grundstückspreise astronomische Werte. Je weiter man nach oben kommt, desto höher werden sie, so dass sich dort die reichsten Bewohner Hong Kong's angesiedelt haben.
Mit der Standseilbahn oben angekommen, war ich zunächst völlig enttäuscht. Durch den Smog war nicht wirklich viel von der so eindrücklichen Stadt zu sehen. Die Aussage, ich solle noch bis zur Dämmerung warten, beruhigte mich ein wenig. Da wir das Frühstück offensichtlich verschlafen hatten und auch auf dem Weg zur Standseilbahn an nichts Essbarem vorbei kamen, führte unser erster Weg in eines der vielen Restaurants. Außerdem gab es jede Menge Geschäfte und Souvenirshops auf dem Peak. Als dann die Dämmerung einsetzte und es so langsam dunkel wurde, bahnten wir unseren Weg auf die Aussichtsplattform. Und es war vollkommen richtig, durch die Lichter der Stadt ist im Dunkeln weit mehr von der Skyline zu sehen als bei Tageslicht. Der Blick war atemberaubend! 


Eine gefühlte Ewigkeit später verließen wir die Plattform wieder und stießen auf ein Restaurant der Kette "Bubba Gumb Shrimp". Die Fisch- und Meeresfrüchterestaurantkette wurde durch den Film Forrest Gump 1994 inspiriert. Im Restaurant erinnern unendlich viele Details an den Film, der auf den Flachbildschirmen in Endlosschleife gezeigt wird. Auf Wunsch von Lars hockten wir uns an die Bar und aßen, natürlich Shrimps... 

Anschließend fuhren wir mit der Standseilbahn wieder nach unten und stoppten ein Taxi. Der Temple Street Night Market in Kowloon war unser nächstes Ziel. Der beliebte Straßenbasar wurde nach dem hier befindlichen Tin Hau Tempel benannt und hat allabendlich bis Mitternacht geöffnet. Schmuckstücke, Elektronikwaren, Uhren, Sonnenbrillen, Bekleidung und allerlei Schrabbel werden hier feilgeboten. In den Nebenstraßen reiht sich ein Restaurant neben das andere und überall versuchte man uns anzulocken. 
Dieser Teil, den wir von Kowloon gesehen hatten, schien mir noch asiatischer als das eher westliche Wan Chai, wo sich unser Hotel befand. Bevor wir mit dem Taxi zurück führen, nahmen wir noch einen Drink in einer Bar, die wir nur durch Zufall fanden. Sie lag ganz versteckt im Durchgang zwischen zwei Wolkenkratzern und lud so gar nicht zum Verweilen ein. Sie war zwar sehr modern, aber das Personal nicht sehr freundlich und sie hatten keine Ahnung wie man ein neues Bierfass anstach, geschweige denn die Kohlensäure anschloss...
In Wan Chai nahmen wir noch den ein oder anderen Schlummertrunk an einer anderen Bar und stolperten irgendwann ins Hotel zurück. Der nächste Tag verlief nicht allzu spannend. Mich quälte eine Magenverstimmung und auch die beiden Jungs hatten mit sich zu kämpfen. 

Heute morgen, mir ging es noch immer nicht viel besser, haben wir in einem kleinen Straßencafé bei Kaffee und Matcha den weiteren Verlauf des Tages besprochen. Eigentlich wollten wir die gestern abgesagte Stadtrundfahrt nachholen, doch dazu fühlten wir uns leider nicht in der Lage. Wir checkten aus unserem Hotel aus, begaben uns so langsam in Richtung Bushaltestelle, fuhren zurück zum Flughafen, aßen dort noch eine Kleinigkeit, Appetit hatte ich überhaupt keinen, checkten ein, warteten wieder und flogen schließlich mit Sri Lankan Airlines nach Bangkok. Der Flug verlief ohne Unnahnnemlichkeiten. Gegen 20.30 Uhr sind wir gut gelandet. An der Passkontrolle bekamen wir ohne Probleme ein 28-Tage-Visum für Thailand und am nächsten Geldwechselschalter tauschte ich meine restlichen Hong Kong Dollar in thailändische Baht. Unser Gepäck war auch relativ schnell da. Wir fuhren mit dem Taxi zum Hotel, das wir heute morgen in Hong Kong noch über www.booking.com gebucht hatten. Wir zahlten 300 Baht, was wahrscheinlich viel zu viel war, der Kurs zum Schweizer Franken liegt bei etwa 1 zu 33. Der Taxifahrer hat zunächst das falsche Hotel angesteuert, denn es gab wohl noch 2 weitere Häuser dieser Kette und unser gebuchtes war eine Residenz. Jasmine Grande Residence. Doch er hatte keinen blassen Schimmer wo das lag.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Flug und erste Nacht in Hong Kong

Gestern ging es nun endlich los. Vom Zürich Flughafen flogen zwei Freunde und ich um 10.50 Uhr mit Finnair zunächst nach Helsinki, wo wir nach etwa 2,5 Stunden recht angenehmem Flug landeten. Auf Empfehlung eines Arbeitskollegen setzten wir uns direkt in den ersten Bus und fuhren zum Hauptbahnhof, um uns den Hafen und die Altstadt von Helsinki anzusehen. Wir hatten 9 Stunden Aufenthalt und die ganze Zeit am Flughafen zu verbringen war keine Alternative. Helsinki allerdings war kein Highlight. Bei 11 Grad und wolkenverhangenem Himmel erscheint sicherlich jede neue Stadt etwas grau und trostlos. Nach der 30 minütigen Fahrt, für €6,30 pro Nase nicht gerade ein Schnäppchen, und einem kurzen Spaziergang, setzten wir uns ins Hard Rock Café. Ich war noch nie in einem Hard Rock Café. Die Jungs kannten sich hingegen aus und machten mich mit der Scene vertraut:) Bei netten Gesprächen und viel Gelächter verging die Zeit... 

Den zweiten knapp 10 stündigen Flug haben wir auch gut überstanden. Einer meiner Freunde war froh als er das Flugzeug endlich verlassen durfte, denn er hatte den wohl unglücklichsten Platz erwischt. Zwar am Gang, dass er geringfügig mehr Platz für seine Beine hatte, aber eiskalt durch die ständig ziehende Klimaanlage und sehr unruhig, da jeder, der aufs Klo musste, ihn anrempelte. Und eine ältere Dame kollabierte sogar neben ihm und übergab sich fürchterlich über sich selbst und die Sitze zweier Passagiere, die in diesem Moment nicht auf ihren Plätzen saßen.

Am Flughafen in Hong Kong angekommen verlief alles eher reibungslos. Es dauerte zwar eine Weile bis die Jungs mich gefunden hatten. Denn ich hatte mich nicht an die Vereinbarung gehalten, vor dem Flugzeug zu warten, und bahnte alleine meinen Weg durch das Gängegewirr. Vor dem Immigration Schalter trafen wir uns wieder. Eine halbe Stunde nach Ankunft des Gepäcks, es war mittlerweile nach 15.00 Uhr, erreichten wir endlich das Band, wo unsere Rucksäcke, bereits auf die Seite gestellt, auf uns warteten. 

Auf dem Weg nach draußen, wurden wir von einer sehr freundlichen Dame angehalten. Sie sah uns vermutlich etwas suchend umherschauen und fragte, wo wir denn hin müssten. Wir teilten ihr den Namen unseres bereits im Vorraus über www.booking.com gebuchten Hotels mit und sie erklärte uns welchen Bus wir nehmen sollten, wo er abfuhr und wo wir Tickets kaufen konnten. Außerdem drückte sie uns eine Karte von Hong Kong und ein paar weitere Prospekte in die Hand und wiess kurz auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hin. 

Kurze Zeit später hatten wir den Ticketschalter gefunden. Einer meiner Freunde war bereits mit Hong Kong Dollar ausgestattet und regelte alles. Der Bus wartete auch schon. Es war warm, etwa 30 Grad, aber von Sonne keine Spur. Der Himmel sah eher milchig und grau aus. Es wirkte nebelig. Als wir im Bus saßen, traute ich fast meinen Augen nicht. Smog verschleiert die Stadt und verhindert den Blick in die Ferne. Fast gespenstig wirkt es, wenn die Wolkenkratzer aus diesem "Nebel" wachsen, sobald man näher kommt. Ich war irre fasziniert von diesem Anblick und müde zur gleichen Zeit, dass ich wirklich Mühe hatte meine Augen offen zu halten. Auf Hong Kong Island in Wan Chai, dem Rotlichtviertel von Hong Kong mit zahlreichen Bars und Restaurants, angekommen, checkten wir in das Wharney Guang Dong Hotel ein. Unser Zimmer befindet sich in der 7. Etage. Es ist ca. 20 qm groß und mit allem Lebensnotwenigen ausgestattet. 

Die Jungs haben sich für ne knappe Stunde verabschiedet, um auf Hong Kong anzustoßen. So hatte ich die Gelegenheit ersteinmal unter die Dusche zu springen und mein äußeres Erscheinungsbild ein wenig aufzupolieren. Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch. Nun war ich bereit, die Stadt auf mich wirken zu lassen. Kurz vor 18.00 Uhr waren sie dann wieder zurück... Wenig später zogen wir auf der Suche nach einer Bank und etwas Essbarem los. Der absolute Hammer... Ich hatte mir Hong Kong schon groß vorgestellt, aber sooo groß... Diese Hochhausschluchten, diese Menschen, dieser Verkehr...

Wir entschieden uns für ein Restaurant, in dem nur Einheimische saßen... Eine gute Wahl. Anschließend gingen wir in die gleiche Bar, in der die beiden Jungs zuvor schon saßen, um noch einen Absacker zu trinken. Das "mes amis" liegt direkt neben dem Hotel. Bei dem Absacker ist es jedoch nicht geblieben. Ab 22.00 Uhr wurde aus dieser Bar ein Club mit DJ und absolut toller Musik. Und es war Ladies Night... Meine Getränke waren gratis;)

Keiner von uns konnte fassen, dass wir nun endlich in Hong Kong sind!!!