Mittwoch, 13. November 2013

Hallo Vietnam!

Der Flug von Siam Reap bis Ho Chi Minh dauerte noch nichtmal eine Stunde. Alles verlief reibungslos. In Ho Chi Minh angekommen nahmen wir uns ein Taxi und ließen uns zur Fähre bringen. Für $10 fuhren wir etwa 70 Minuten bis Vung Tau, wo wir einen gemütlichen verschlafenen Ort erwarteten und vorallem Strand. Gemäß Reiseführer Lonely Planet ist Vung Tau ein beliebtes Wochenendreiseziel für Menschen aus Ho Chi Minh. Wir verließen das Speedboat, ignorierten die Taxifahrer, die auf uns zu strömten, und liefen etwa 4 km die Küstenstraße entlang. Der Ort wirkte auf uns alles andere als einladend und idyllisch. Die Strandprommenade war eine reinste Baustelle. Ein Hotel reihte sich ans andere. Überall wurde gebaut. Dieser Ort schien irgendwie im Umbruch. Wir wurden ständig von Mopedfahrern angehalten, die uns Visitenkarten von Hotels in die Hand drückten. Da wir es extrem schwierig fanden unter gegebenen Umständen ein passendes Hotel zu finden, nahmen wir schließlich doch ein Taxi. Wir hielten an verschiedenen Hotels und Unterkünften und schauten uns verschiede Zimmer an. Doch alle waren sehr schäbig und alles andere als einladend und noch dazu viel zu teuer. Schließlich fanden wir etwas passendes. 1 Nacht, länger wollten wir unter keinen Umständen bleiben. Auf unserer weiteren Erkundungstour durch die Seitenstraßen wurde uns dieser Ort immer unsympathischer. Es hatte keine Restaurants, keine Bars, keine Menschen, keine Touristen aber zig Hotels und noch viel mehr Baustellen. Was soll das hier? Wo sind wir hier? Leider bekamen wir keine Antworten auf unsere Fragen. 
Wir setzten uns in das einzige "Restaurant", das wir finden konnten. Küche hatte es keine. Die Speisen wurden um die Ecke besorgt. Schließlich erkannten wir, dass wir uns auf der Rückseite des Hotels befanden, in das wir vor nichtmal einer Stunde eingecheckt sind. Eine Tür trennte uns von der Lobby, in der Mopeds und Autos geparkt und allerlei andere Sachen abgestellt wurden, die man im Normalfall eher in einer Garage vermuten würde.
Wir wurden angeschaut, als kämen wir von einem anderen Planeten. Nach dem Essen, das nicht schlecht aber etwas undefinierbar war, machten wir uns auf die Suche nach einer Bar. Pustekuchen. Wir fanden eine Konditorei, die nicht schlecht bestückt war. Die Vitrinen waren voll mit Torten, Gebäck, süßen Brötchen und Plätzchen. Außerdem gab neben neben Kaffee und Tee auch Cocktails, zumindest ließen das die Namen vermuten. Tatsächlich bestanden sie aus Wasser und Sirup in allen Geschmacksrichtungen und Farben. Nach dieser kleinen kulinarischen Sackgasse, wobei mein Stück Himbeertorte war gut, suchten wir uns ein Taxi und ließen uns zur Black Pearl Bar bringen. An dieser Bar sind wir auf unserem Fußmarsch vorbei gekommen und es steppte tatsächlich der Bär. Schon dem Namen nach erinnert diese Bar an Disney's Fluch der Karibik Filme und sie ist auch so eingerichtet. Die Filme flimmern in Endlosschleife über die Monitore. Die Bedienung läuft in Piratenkostümen herum. Sensationell! Eine Live-Band spielte ganz viel Lady Gaga und andere Stücke der modernen Popscnene. Es war nur leider viel zu laut und die Klimaanlagen zu zugig. Nach einem Cocktail machten wir uns wieder auf den Rückweg zum Hotel. Wo sind wir nur hier gelandet?
Gegen 11.00 Uhr checkten wir heute Morgen wieder aus und nahmen die Fähre zurück nach Ho Chi Minh. Wir vertrauten dem Lonely Planet, ließen uns ins District 1 bringen und checkten im Mai Phai Hotel ein. Das Zimmer erinnert aufgrund seiner Holzverkleidung ein wenig an eine Pension in der Schweiz. Zweckmäßig und gut.

Dienstag, 12. November 2013

die letzten Nächte in Kambodscha

Als ich am Samstag Abend unseren Flug von Siam Reap nach Ho Chi Minh (Vietnam) für Sonntag Nachmittag buchen wollte, hatte ich eine klitze kleine Kleinigkeit übersehen. Das Visum für Vietnam bekommt man nicht so ohne weiteres am Flughafen... Nein, das muss man vor Einreise beantragen. Idealerweise direkt bei der vietnamesischen Botschaft. Bearbeitungszeit: 1 Woche. Der Flug war mit Cambodian Angkor Air für $170 pro Person nun leider schon gebucht. Mir war schlecht. Es gab keine Möglichkeit eine Änderung des Fluges vorzunehmen oder ihn ganz zu stornieren. Online war das nicht machbar und zum Samstag war keine Servicehotline besetzt. Man arbeitet bei Cambodian Angkor Air nur Montag bis Freitag:) Ganz leicht panisch, machte ich mich im Internet auf die Suche nach einer Möglichkeit schnell und unkompliziert an Visa ranzukommen. Ich chattete sogar mit einem sehr freundlichen Menschen einer Site, die es ermöglicht online das Visum beantragen zu können. Doch das dauerte selbst mit horrendem Aufpreis zwar nur ne halbe Stunde, aber mindestens bis Montag, da auch dort am Wochenende nichts bewirkt werden kann. Mit diesem Ballast, der mich den ganzen Abend und die ganze Nacht nicht los ließ, fuhren wir zur Pub Street, wo wir auf Clara und Leonie, zwei ehemalige Schulkammeradinnen von Lars, trafen. Sie sind uns seit Bangkok schon auf den Fersen, doch erst Samstag haben sie uns nun endlich eingeholt. Und wir hatten sooo viel Spaß:) Zum Dinner gab es Cambodian BBQ... hmmm lecker! 
Durch die Misere mit den Visa hatten wir nun vermutlich auch noch ein paar Abende zusammen vor uns! 

Am Sonntagmittag, ich hatte mich schon eine ganze Weile mit meinen Sorgen im Bett herumgewälzt, ging ich schließlich hinunter zur Reception und trug mein Anliegen vor. Der erste Mitarbeiter, der uns so herzlich empfangen und eingecheckt hatte, könnte mir leider nicht behilflich sein. Denn alles was er mir vorschlug hatte ich auch schon probiert. Ein weiterer Mitarbeiter, vermutlich der Receptionsleiter, war da etwas kompetenter und zückte sofort sein Handy aus der Tasche um zu telefonieren. 
Das Visum dauert einen Tag, von Montag auf Dienstag, und kostet $75 pro Person. Natürlich ist da der Expresszuschlag schon drin:) Im Normalfall beträgt der Preis pro Visum $19... Und um den Flug wird sich auch gekümmert. Ein Teil der Last fiel von meinen Schultern. Das waren viel bessere Nachrichten als ich zu erhoffen gewagt hätte. Es war noch nichts in Sack und Tüten aber immerhin hatte ich einen Stein ins Rollen gebracht. 
Am Abend trafen wir uns wieder mit Clara und Leonie. Wir entdeckten eine Parallelstraße zur legendären Pub Street, in der sich ebenfalls ein Restaurant ans andere reiht...

Gestern dann, ich konnte das Ergebnis kaum erwarten, ging ich hinunter zur Reception und fragte nach dem Empfangschef. Doch er schickte mich zunächst zum Frühstück... Kurze Zeit später kam er ins Restaurant und bestätigte mir, dass wir die Visa am Dienstagmorgen samt unseren Pässen in der Hand halten würden. Juhuuu! Der Flug war noch immer ungewiss. Samstag, der 9. November, war wohl ein Feiertag in Kambodscha, der aufgrund der Tatsache, dass er aufs Wochenende fiel, auf den kommenden Montag verlegt wurde. Cambodian Angkor Air arbeitete also noch immer nicht und ich musste mich weiter mit der Ungewissheit herumplagen. Aber er machte mir Hoffnungen. Denn eine Umbuchung sei überhaupt kein Problem solange ich keine Promotionrate gebucht hatte. Und das habe ich nicht:) 
Ich verbrachte den Tag am Pool. Am Abend fuhr ich zunächst alleine zur Pub Street. Von den Mädels hatte ich noch nichts gehört und die Jungs waren noch nicht so weit. Aber ich hatte Hunger. Ich setzte mich in eine Pizzeria. Wenig später hatte ich sehr nette Tischnachbarn, ein irisch-französisches Pärchen. Bei sehr netten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug. Sogar über unser Essen hinaus blieben wir sitzen und sprachen über Gott und die Welt... Gegen 21.30 Uhr machte ich mich auf die Suche nach den Jungs und den Mädels. Clara und Leonie saßen in der Angkor What? Bar und fanden mich beim Vorbeilaufen, da ich sie völlig übersehen hatte. Kurze Zeit später tauchten auch die Jungs auf und so waren wir wieder alle zusammen. Und wie in dieser Bar so üblich, lernten wir wieder noch neue Leute kennen. Clara und ich gönnten uns zwischenzeitlich eine halbstündige Fussreflexzonenmassage für $3. Sooo toll! Hinterher fragten wir uns, warum wir nicht doch ne Stunde genommen hatten... 
Am Ende dieses Abends mussten wir uns leider von den Mädels verabschieden. Richtig schön wars mit den beiden. 

Vorhin habe ich endlich das OK für unseren Flug bekommen. 13.50 Uhr geht's los. Die Umbuchung hat je $25 gekostet und dazu kommen die no show Gebühren von ebenfalls je $25, da ich den Flug ja nicht stornieren konnte. Die Pässe haben wir zurück erhalten und Visaprobleme sind auch Schnee von gestern. Juhu... Vietnam wir kommen!!!
Beim Check out haben wir eine kleine Sonderbehandlung bekommen. Jeder der Mitarbeiter war überaus freundlich und hat sich bei uns für unseren langen Aufenthalt bedankt. Auf der Reception lag ein Stapel Tücher aus dem wir uns jeder, als Zeichen des Dankes, eins auswählen durften... 
See you, when you see me! Das ist die Bedeutung des Wortes "li hai" (Auf Wiedersehen auf Khmer) 
Mit diesem Gruß verließen wir das Hotel und schließlich Kambodscha. 

Samstag, 9. November 2013

von Tempeln, Tempeln und noch mehr Tempeln...

In den letzten 3 Tagen haben wir uns dem 8. Weltwunder gewidmet, den Tempeln von Angkor. 

Am Donnerstag Morgen hat der Wecker bereits um 7.00 Uhr geklingelt. 8.00 Uhr wollten wir eigentlich los, doch der Regen hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir frühstückten zunächst in aller Ruhe und hofften, das der Regen bald vorüber sein würde. Gegen 9.00 Uhr hellte sich dann der Himmel auf. Gemäß dem Reiseführer Lonely Planet und auf Empfehlung anderer Backpacker, gingen wir die Sache per Fahrrad an. Schließlich ist auch der Weg ein stückweit das Ziel. Das Hotel stellte kostenfreie Damenräder der unkomfortablen Sorte kostenfrei zur Verfügung. Wir schwangen uns auf die Drahtesel mit viel zu tiefen Satteln und machten uns auf den Weg zum Ticketoffice, dass zentral an der Hauptzufahrtstraße zu den Tempeln lag. Wären wir nicht eine Straße zu früh rechts in eine Parallelstraße abgebogen, hätten wir auch durchaus die Chance gehabt, Tickets zu kaufen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an einem Ticketkontrollposten an, natürlich ohne Tickets und Schweiß gebadet. Eine überaus freundliche junge Dame empfing uns kopfschüttelnd. Sie sah unsere nostalgischen Damenräder und pure Unfassbarkeit sprach aus ihrem Gesicht. Sie reagierte sehr unkompliziert auf die Tatsache, dass wir nach all der Anstrengung keine Tickets dabei hatten. Sie stellte uns einen Mann von der Tourist Police samt seinem Moped zur Vergügung, der uns beide, gegen ein kleines Entgeld von $5 zum Ticketoffice fuhr. Wir kauften je einen 3-Tages-Pass für $40. Und fuhren wieder zurück. Wir waren eine Attraktion mit diesem Polizisten auf einem Moped. Sensationell! Zurück am Ticketkontrollpunkt versorgte uns die freundliche Dame mit wertvollen Informationen über die Tempel und erklärte welche sehenswert und welche weniger spektakulär seien. Für die morgige Tour empfahl sie uns allerdings einen Tuk Tuk Fahrer. Die ist zum einen streckentechnisch länger und zum anderen liegt einer der interessanten Tempel in 37 km Entfernung. Sie kam auf ihren Bruder zu sprechen und machte uns einen absolut fairen Preis von $20. Wir willigten ein und sie freute sich überschwänglich. 
Wir sattelten unsere Drahtesel und los ging's. Wir besichtigten einen Tempel nach dem anderen, schossen zahlreiche Fotos, wurden ständig von Frauen und Kindern belagert und zum Kauf überredet. Bücher, Tücher, Holzschnitzereien, Bilder, Postkarten, Armbänder und allerlei anderer Förlefanz wurde angeboten. An jeder Ecke, vor und in jedem Tempel warteten sie mit ihren treuherzigen Mienen und wollten ihre Ware an den Mann oder die Frau bringen. Gegen 14.00 Uhr, Hunger fing an sich breit zu machen, steuerten wir ein Restaurant an. Auf dem Weg dahin began es zu regnen. Kaum hatten wir unsere Fahrräder abgestellt und Platz genommen regnete es immer stärker. Und nach dem Essen hörte es glücklicherweise auch wieder auf. Wir radelten wieder los und kamen kurze Zeit später in den nächsten Wolkenbruch. Dieser begleitete uns bis zum Hotel. Wir waren durch bis auf die Unterhosen. Das Hotelpersonal empfing uns mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Zwei so verrückte Touris haben sie vermutlich selten gesehen. Aber wir hatten Spass und dies war ein gelungener Abschied von einem sehr abenteuerlichen Tag;) Nach einer erfrischenden Dusche machten wir uns auf den Weg in die Pup Street und verbrachten einen gemütlichen Abend. 

Gestern hieß es dann ganz früh aufstehen. Um 5.30 Uhr sollte uns der Tuk Tuk Fahrer abholen. Wir wollten uns den Sonnenaufgang am bekanntesten Tempel, dem Angkor Wat, auch bekannt aus dem Film "Tomb Raider", ansehen. Dieser Tempel gilt als Herz und Seele Kambodschas. Das größte religiöse Bauwerk der Welt dient als Nationalsymbol der Khmer. 
Nach dem verregneten Tag hatten wir unendlich Glück. Wir erlebten einen wirklich schönen Sonnenaufgang. Während der Tag so langsam erwachte stapften wir durch mehrere Tempelanlagen. Ich war hundemüde und fand unsere zwischenzeitlichen Tuk Tuk Fahrten sehr entspannend. Wie am Vortag mit der Schwester des Fahrers besprochen, fuhren wir zur weiter entfernten Tempelanlage. Auch hier war der Weg bereits ein Teil vom Ziel;) Wenn ich nicht geschlafen habe, genoss ich den Anblick der Landschaft und der kleinen Ortschaften, die wir durchquerten. Es war alles so friedvoll. Schüler radelten von der Schule nach Hause, die Leute gingen ihren Geschäften nach und kümmerten sich um die Verpflegung der Familie, in einem Dorf hatte es vor jedem Haus einen kleinen Holzofen aus Stein auf dem in einem übergroßen Wok gekocht wurde, und andere hingen zum Nickerchen in ihren Hängematten, die überall zum Inventar gehören. 
Die Tempelanlage war wirklich schön. Es war zwar ein Tempel, bei dem am wenigsten erhalten geblieben ist, aber seit dem frühen 20 Jh. kümmern sich die Franzosen um Erhaltung und Restaurierung. Nach der Besichtigung nahmen wir ein leckeres Lunch ein und setzten anschliessend unsere Tempeltour fort. Irgendwann hatten wir es gesehen. Am frühen Nachmittag entschieden wir einstimmig uns zum Hotel zurückfahren zu lassen. Es war heiß, die Sonne brannte vom Himmel herunter und wir hatten sicher in den letzten beiden Tagen genügend Ruinen heiliger Stätten gesehen. Die Pläne für Samstag waren auch schnell geschmiedet und so einigten wir uns mit dem Tuk Tuk Fahrer auf 9.30 Uhr für den letzten Tempeltag. 

Heute stand die Roluos Tempelgruppe auf dem Programm. Wir haben uns 3 dieser Tempel angeschaut. Sie liegen 13 km östlich von Siam Reap. Sie können nicht mit den gewaltigeren Monumenten konkurrieren, gehören aber zu den frühesten großen Steinbauten der Khmer. 

Anschließend fuhren wir zu einem der 7 schwimmenden Dörfer der Gemeinde Chong Kneas. Insgesamt gibt es 170 dieser floating villages auf dem Tonlé Sap. Wir schipperten mit einem kleinen Bötchen, das für etwa 8 Personen Platz bot, zu dritt zum Dorf und quasi am Dorf vorbei. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Häuser alle auf Pfählen im Wasser standen und sich dort das Leben abspielte. Wir hatten auch die Möglichkeit für $5 pro Person von Einheimischen auf einem noch kleineren Bötchen durchs Dorf hindurch geschippert zu werden. Aber da wir die Tour mit $25 pro Person eh schon extrem überteuert fanden, haben wir dankend abgelehnt. Wir waren schon zufrieden mit dem Eindruck, den wir bereits gewonnen hatten. Auf der Rückfahrt fragte uns der kleine Knirps, der das Boot steuerte, ob jemand von uns Lust hatte, das "Lenktad" in die Hand zu nehmen. Es handelte sich tatsächlich um ein altes ausrangiertes Lenkrad eines Autos oder Minibusses. Da die Jungs nicht wollten, brachte ich also das Boot wieder sicher zurück in den "Hafen". Das "Einparken" habe ich allerdings unserem kleinen Steuermann überlassen, der von seinem "Ausbilder" Hilfe bekam. Die ganze Fahrt über hatte dieser im hinteren Teil des Bootes in der Hängematte gechilled. 

Mittwoch, 6. November 2013

Siam Reap

Endlich angekommen, nervte uns ein sehr aggressiver Tuk Tuk Fahrer, der uns bereits mit einem Schild in der Hand, wo unsere Namen drauf standen, erwartete. Wir vermuteten, dass der Typ, der uns die Bustickets verkauft hatte, auch das Hotel, das er uns angeboten, wir aber dankend abgelehnt hatten, doch klar gemacht hatte. Dem war aber glücklicherweise nicht so. Als wir dem Tuk Tuk Fahrer unseren Hotelwunsch angaben, weigerte er sich zunächst uns dorthin zu bringen mit der Begründung, dass die Fahrt viel zu weit wäre. Wir sollten doch lieber im Zentrum bleiben. Dennoch beharrten wir darauf, dass er uns ins "Golden Mango" bringen sollte. Eine Österreicherin, die wir in Otres Beach kennengelernt hatten, war mit dem Hotel sehr zufrieden gewesen. Nach längerem Hin und Her willigte er schließlich ein. Zu unserem Ärgernis war das "Golden Mango" leider ausgebucht, worauf man uns eine Alternative um die Ecke anbot. Erneut wollte uns der Tuk Tuk Fahrer zurück ins Zentrum bringen, um vermutlich seine Kommission einzustreichen, die er bei erfolgreicher Vermittlung bekommt. Ein vom Hotel engagierter Tuk Tuk Fahrer wollte uns gratis zum Gloria Angkor Hotel fahren, was den anderen gänzlich austicken ließ. Er war so krampfhaft auf der Suche nach Aufträgen, dass er völlig vergaß freundlich zu sein. 

Für $30 pro Nacht checkten wir im Gloria Angkor Hotel ein, wurden überaus herzlich begrüßt und mit den Leistungen vertraut gemacht. Nach einem kleinen Lunch teste ich zunächst den Pool:) Später ließen wir uns zur "Pub Street" bringen. In dieser Straße gibt es, wie der Name schon sagt unzählige Bars und Restaurants. Es hatte wolkenbruchartig zu regnen begonnen und so hockten wir uns in irgendein Restaurant. Als es etwas aufhörte suchten wir die "Angkor What?" Bar auf, die unter Backpackern sehr beliebt sein soll. Andere Reisende haben sich mit an unseren Tisch gesetzt und so kam man schnell ins Gespräch. Wir lernten einen netten Australier kennen, der uns viele spannende Informationen zu Vietnam gab. 

Da wir morgen viel vor haben, machten wir uns früher als gewöhnlich wieder auf den Rückweg zum Hotel. 

Phnom Penh

Nach einer ziemlich staubigen und holprigen Fahrt mit dem Bus für $6 pro Person erreichten wir am frühen Nachmittag die Hauptstadt des Landes. Dan, der Schweizer, hatte uns am Vorabend noch mit ein paar Tipps versorgt. Wir hatten online bereits ein Hotel, wie empfohlen, in der 178. Straße gebucht. Das Golden Noura Hotel. 
Die Einheimischen gingen wieder auf uns los... Tuk Tuk? Tuk Tuk? Wir hatten kaum die Möglichkeit unser Gepäck, das mit einer dicken Staubschicht überzogen war, entgegen zu nehmen. Schließlich befreiten wir uns und liefen eine Querstraße weiter, wo wir dann ein Tuk Tuk nahmen. Wenig später waren wir am Hotel, wo man nichts von unserer Reservierung wusste, da wohl das System down war. Die Email von Booking.com war schnell gefunden, das dritte Bett im Zimmer installiert und wir wurden wir aufs Zimmer gebracht. 
Als allererstes haben wir uns auf Nahrungssuche begeben. Auf der Straße wurden wir von unzähligen Kindern angesprochen, die Bücher, Armbänder und Tücher verkaufen wollten oder einfach nur bettelten. Nachdem wir gesättigt waren, ließen wir uns mit einem Tuk Tuk zum Russischen Markt bringen. Es war kurz vor fünf und die Stände machten leider so nach und nach alle schon zu. Doch bereits die Fahrt dahin war ein riesiges Erlebnis. Durch dichten Verkehr aus unzähligen Mopeds, wenigen Autos, Radfahrern, Tuk Tuks und Handkarren bahnte sich unser Fahrer den Weg. Alle fahren kreuz und quer. Die Mopeds sind mit ganzen Familien und Kindern völlig überladen oder sie dienen als Transportmittel für alles, was wir in einen Kofferraum stopfen würden. 
Wir ließen uns wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück fahren. Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des Flusses. Und an der Riverfront reihen sich jede Menge Restaurants und Bars aneinander. Wir chillen in einer der Bars und ließen den Abend gemütlich enden. Wir erfuhren dass der Nightmarket nur übers Wochenende stattfindet und somit hatten wir keinen weiteren Plan. 

Gestern sind wir zu den Killing Fields von Choeung Ek, die etwa 14 km südlich von Phnom Penh liegen, gefahren. Sie erinnern an den Völkermord von 1975-1978 durch Pol Pot und die Roten Khmer. Hier wurden ein Großteil der Häftlinge des Gefängnisses S-21, das wir anschließend ebenfalls besichtigten, hingerichtet. 

Und im Augenblick befinden wir uns in einem kleinen Minibus auf dem Weg nach Siam Reap. Eigentlich wollten wir mit dem Speedboot fahren, aber leider beginnt die Saison erst in 2 Tagen:( Durch die Regenzeit ist der Fluß noch zu sehr angeschwollen. Der Minibus ist zudem die schnellere Alternative. Doch leider nicht die bequemere. Kleine Kinder würden in der letzten Sitzreihe vielleicht Platz finden. Außerdem lässt der Fahrstiel sehr zu wünschen übrig. Während eines sehr gewagten Überholmanöver sahen wir uns bereits im Straßengraben bzw. im Teich liegen. 

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Kampot und Kep

Mit einem Minibus sind wir um 7.30 Uhr in Otres Beach losgefahren. Gegen 10.00 Uhr haben wir Kampot erreicht. Kampot ist mit knapp 50'000 Einwohnern ein nicht allzu großer Ort, der weltweit für Pfeffer bekannt ist. Zunächst hatten wir den Bus, mit dem Gedanken ein paar Stunden zu verweilen, nur bis hierher gebucht. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, waren wir umlagert von Einheimischen, die uns Unterkünfte, Tuk Tuks und so weiter schmackhaft machen wollten. Wir standen mit Sack und Pack auf der Straße und wussten nicht so recht weiter. In Kampot selbst gibt es nicht viel zu sehen. Der Bus hielt für etwa eine halbe Stunde und so entschieden wir uns, hier nur etwas Pfeffer zu kaufen und in den Bus wieder einzusteigen um gleich nach Kep weiter zufahren. 

In Kep angekommen wurden wir wieder von den Einheimischen belagert. Bezüglich der Unterkunft hatten wir uns glücklicherweise bereits vorab im Internet informiert. Wir fanden einen sehr freundlichen Tuk Tuk Fahrer, der uns zur Kep Lodge brachte. Diese ist in Besitz eines Schweizers, der es offensichtlich sehr gut versteht sein Personal zu schulen und zu motivieren. Man fühlt sich hier wie im Paradies. Vom Restaurant hat man einen tollen Blick auf den Pool und das Meer. Ein etwas massiverer Bungalow mit Schilfdach ist nun für die nächsten Tage unser zu Hause. Er steht inmitten eines botanischen Gartens. 

Nach einem sensationellen Lunch, auf der Speisekarte hat es neben der Kambodschanischen Küche auch Schweizer Gerichte wie Fondue und Raclette, haben wir uns am Pool entspannt. Den Abend haben wir mit einem weiteren tollen Essen und ein paar Runden Billard ausklingen lassen. 

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Otres Beach in Sihanoukville

Der Tuk Tuk Fahrer hat uns vor der Indigo Bar rausgelassen. Ohne zu wissen wo genau wir waren, entschieden wir uns gleich hier nach einer Unterkunft zu fragen. Wir wurden sehr herzlich empfangen wurden. Ich ließ mir einen der Bungalows zeigen. Sehr einfach aus Holz und mit Schilf verkleidet - sensationell. Und für 15 US$ pro Nacht brauchte man nicht lange überlegen. Wir checkten ein und hockten uns an die Bar. Will, der Barkeeper, kommt aus Californien und ist ein absolut cooler Typ. Die Besitzerin der Bar war auch da, sie lebt mit ihrem Mann in Kuala Lumpur und kommt ursprünglich aus England. Sie ist mit einer Freundin, die auch super nett ist, für ein paar Tage nach Kambodscha gekommen um nach dem Rechten zu schauen und die Bar etwas zu renovieren und für die Hochsaison parat zu machen. Patrick, 71 Jahre alt, Ire, ist Gast und hat auch fleißig den Pinsel geschwungen um alles wieder strahlend weiß zu tünchen. Wir hatten großen Spaß. Wir berichteten von unserer anstrengenden Fahrt und erfuhren gleich, dass es wohl an der Grenze immer so ablaufe und auch die Taxifahrt eine typische Masche sei. Will kann sehr gut Geschichten erzählen und unterhielt uns mit unzähligen Anekdoten, die er selbst in den letzten Monaten in Kambodscha erlebt hat. 

Die nächsten drei Tage verliefen sehr entspannt. Der Markt in Sihanoukville war ein großes Highlight. Nicht so sehr der Teil, wo Kleidung und Haushaltartikel angeboten wurden als vielmehr der Teil mit Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch. Noch lebende Hühner saßen neben schon geschlachteten und gerupften. Fische wurden ausgenommen und entschuppt. Schweinsnasen entborstet. Es herrschte ein reges Treiben. 

Sonntag, 27. Oktober 2013

Auf dem Weg nach Kambodscha

Heute Morgen klingelte bereits um 6.30 Uhr der Wecker, denn eine Stunde später sollten wir abgeholt werden. Wir waren gerade dabei die letzten Sachen zusammen zu packen, als der Fahrer vor unserem Bungalow stand. 10 Minuten später saßen wir in einem Minibus, der uns bis an die Grenze Kambodschas bringen sollte. Ein deutsches Mädel und zwei Männer unbestimmter Herkunft hatten das gleiche Ziel. Mit der Fähre setzten wir wieder über aufs Festland. Gegen 11.30 Uhr erreichten wir die kambodschanische Grenze. Die Fahrt war recht unspectaculär aber einigermaßen bequem und dafür, dass sie bis zur Grenze nur etwa 2 Stunden dauern sollte, waren wir ganz schön lange unterwegs. Der Fahrer ließ uns unmittelbar am Grenzübergang raus, wendete und fuhr davon. In Kambodscha sollte ein Reisebus für die Weiterfahrt nach Sihanoukville bereitstehen. Auf der thailändischen Seite wurde uns ein Ausreisestempel in den Pass gedrückt und das bei der Einreise hineingetackerte Formular herausgerissen. Anschließend passierten wir die Grenze zu Fuß und liefen hinüber nach Kambodscha. Bis jetzt verlief alles wie geschmiert. In Kambodscha angekommen wurden wir auf den ersten Blick sehr freundlich begrüßt. Für je 1200 Baht, was für uns etwas überteuert erschien, bekamen wir innerhalb kurzer Zeit unser Visum. Der Typ, der das alles für uns in die Hand nahm, wollte anschließend noch Trinkgeld für seine Dienste, doch von Erzählungen anderer wussten wir das zu ignorieren. Ein Anderer sprach hervorragend deutsch mit uns. Uns wurde mitgeteilt, dass der eigentlich gebuchte Bus uns erst um 14.00 Uhr abholen würde. Was ich nicht wirklich glauben konnte, denn eigentlich sollten wir bereist gegen 16.30 Uhr in Sihanoukville sein. Was schon jetzt einigermaßen unmöglich schien, denn den größten Teil der Strecke hatten wir noch vor uns. Man bot uns an uns in den nächsten Ort zu fahren, wo ein anderer Bus bereits in wenigen Minuten abfahren würde. Da wir nicht warten wollten gingen wir auf das Angebot ein. Unsere eigentlichen Tickets waren wir bereits los. Jeder wollte etwas anderes von uns, sodass wir leicht den Überblick verloren. Schlußendlich stiegen wir ins Auto und der Typ gab vor den Busfahrer anzurufen und quasi zu bitten, auf uns zu warten. Auf der Fahrt stellte er uns ein neues Ticket für den Bus aus. Das konnte alles nicht mit rechten Dingen zu gehen. 100 Baht kostete die Taxifahrt pro Person und auch er bat um Trinkgeld. Wir erreichten den Bus und ohne zu wissen, wohin die Reise ging, stiegen wir ein. Dass der Bus um 12.00 Uhr losfahren sollte war absolut gelogen. Es stiegen immer mehr Leute zu und es dauerte noch eine ganze Weile, bis er endlich abfuhr. Es gab nur eine Straße, die über die Berge führte. Sie war mit riesigen Schlaglöchern übersäht und teilweise fehlte ganz der Belag. Im Schritttempo ging es vorwärts. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit an einer Kreuzung ankamen, bog der Bus in Richtung Phnom Penh ab, anstelle nach Sihanoukville zu fahren. Phnom Penh ist die Hauptstadt Kambodschas und liegt so gar nicht auf dem Weg nach Süden. Aber auch das irgnorierten wir und stellten uns bereits auf eine erneute Änderung unserer Reiseroute ein. Der Bus hielt an jeder Ecke an um Leute ein- und aussteigen zu lassen. Irgendwann kam jemand zu uns nach hinten und bat uns in den Bus auf der gegenüberliegenden Straßenseite umzusteigen. Dieser fahre nach Sihanoukville... Wir fuhren nun also die ganze Strecke bis zur Abzweigung zurück, um dann den Weg nach Süden einzuschlagen. Es wurde bereits dunkel aber glücklicherweise boten die Busse genügend Beinfreiheit und waren recht bequem, wenn auch nicht sonderlich modern. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel. An der Endstation in Sihanoukville angekommen stiegen wir in ein Tuk Tuk, dass wir von 12 auf 5 US$ herunter handelten. Zunächst wollte sich der Fahrer nicht auf diesen Deal einlassen, lief uns dann aber hinterher und bat uns einzusteigen. Wir wollten zum etwa 15 km entfernten Otres Beach gefahren werden. Die Strecke sei wohl recht hügelig und wir waren samt Gepäck etwas zu schwer für den kleinen Motor. Also wechselte der Fahrer dass Tuk Tuk und wir mussten umsteigen. Im Schneckentempo näherten wir uns, wohl einem der schönsten aber auch abgelegensten Strandabschnitte. 

Samstag, 26. Oktober 2013

Dienstag, 22. Oktober 2013

Bangkok

Das Hotel war nicht die beste Wahl, zwar bot es alles was wir brauchten, doch 5 Sterne war es leider nicht wert. Der Check-in verlief sehr nüchtern. Der Receptionist, der als solcher optisch nicht zu erkennen war, da er noch nichtmal Uniform trug, schaffte es gerade so mit seinem Arm in Richtung Aufzug zu wedeln, als er uns die Zimmerschlüssel in die Hand gab, und fragte etwas verdattert "ist noch was?". Informationen zum Hotel bekamen wir keine. Wir fuhren in die 16. Etage. Das Hotel ist sehr modern und wurde vor ein paar Monaten komplett renoviert. Im Zimmer angekommen, war ich zunächst sehr positiv überrascht. Es war groß, mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnbereich mit Küchenecke und Waschmaschine und zwei Bädern ausgestattet. Es fehlten: ein Safe, warmes Wasser, eine Informationsmappe, Conciergeservice und einige andere Dinge, die man in einem 5 Sterne Hotel nun mal erwartet. Wobei es ja eigentlich kein Hotel sondern eine Residence war... Vom Balkon aus hatte man eine herrliche Sicht über einen uns unbekannten Teil Bangkoks. Ich bekam das Schlafzimmer mit dem Einzelbett. 

Am Sonntagmorgen, machten wir uns zunächst zu Fuß auf um Bangkok zu erkunden. Dabei stellten wir fest, dass das Hotel gar nicht wirklich zentral lag. Es war sehr heiß und der Schweiß lief in Bächen. Nach einer halben Stunde waren wir noch immer nicht weit gekommen. Wir kamen an einem Markt vorbei und Bogen ohne zu Zögern in eine der Gassen ein. Es wimmelte von Menschen und wir waren absolute Exoten. Der Markt hatte vermutlich noch nie Touristen gesehen. Lebende und gehäutete Frösche, Fische, Krabben, Langusten und andere Tiere wurden in großen Bottigen angeboten. Hier und da saßen Frauen oder auch Männer, die Gemüse schnippelten und auf ihren Kochstellen Essen zubereiteten um dann zusammen mit ihren Familien oder anderen Händlern zu essen oder die zubereiteten Speisen zu verkauften. In einer anderen Gasse wurde rohes Fleisch angeboten. Bei gefühlten 30 Grad für uns ohne Kühlung ein Unding. Frisches Obst und Gemüse, Haushaltwaren, es war von allem reichlich vorhanden. Der Markt war riesig. Ich traute meinen Augen kaum. Es war wahnsinnig beeindruckend. Nach einer Weile verließen wir den Markt und bahnten unseren Weg zu Fuß weiter, bis wir irgendwann feststellten, dass in dieser Region weit und breit kein Tourist zu sehen war und wir immer mehr von unserer eigentlichen Route abkamen. Einige Zeit später, es war gar nicht so leicht ein freies Taxi anzuhalten, fuhren wir nach Chinatown. 

Chinatown ist wie eine eigene Stadt in Bangkok. Es scheint ein einziger riesiger Markt zu sein, auf dem man alles kaufen kann, auch Dinge von denen man nicht unbedingt weiß, wozu sie gut sind. Es wimmelt nur so von Menschen und es geht zu wie in einem Bienenstock. Dieser Stadtteil ist mit Sicherheit einer der lautesten, buntesten, chaotischsten und exotischsten in Bangkok. An jeder Ecke riecht es anders. Überall wird gebrutzelt und gekocht. An der Hauptstraße reihen sich glitzernde Geschäfte und Neonreklamen mit chinesischen Schriftzeichen aneinander. Wir ließen uns in den unzähligen kleinen und teilweise sehr engen Gässchen einfach von der Menge an den Ständen und Garküchen vorbeitreiben. Als der Trubel dann doch etwas zu viel wurde stoppten wir an der Hauptstraße ein Taxi und ließen uns in einen anderen Teil der Stadt bringen, der einen wesentlich moderneren Eindruck machte. Jede Menge Hotels und Shopping-Zentren prägten hier das Straßenbild. Auf der Suche nach etwas Essbarem kamen wir an einem Seafood Restaurant vorbei, in dem wir recht lange verweilten. 

Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einem Frisör, denn die beiden Jungs brauchten noch einen anständigen Urlaubsschnitt:) Unterdessen kamen wir mehrfach an einer Garküche vorbei, wo sich die Leute nur so stapelten. Hier musste es gutes Essen geben und mit dem Wissen, dass wir wahrscheinlich nicht noch einmal in diese Ecke Bangkoks kommen würden, beobachten wir das Treiben eine zeitlang und setzten uns an einen freien Tisch. Für 40 bis 80 Baht (also etwa CHF 1,50 bis 2,50) aßen wir Hühnchen mit Gemüse und Reis, dazu gab es eine klare Brühe. Und es war lecker. Auf der Terrasse eines Guesthouses, dass direkt neben der Haltestelle eines Wassertaxis lag, ließen wir den sehr anstrengenden Tag bei ein paar Drinks ausklingen. 
Die Taxifahrt zum Hotel war auch wieder eine Sensation. Keiner kannte das Jasmine Grande Residence. Nicht einmal mit Hilfe unseres Stadtplans wusste der Taxifaher, wo er hin musste. Er wollte die Telefonnummer haben und rief im Hotel an. Endlich angekommen, viel ich nur noch todmüde ins Bett.

Gestern besichtigten wir den Wat Pho. Er wurde im 16. Jh. errichtet und ist der imposanteste und älteste Tempel Bangkoks. Er beherbergt Thailands größte Sammlung an Buddhaabbildungen und den gewaltigsten liegenden Buddha des Landes. Diese erstaunliche Figur ist 46 m lang und 15 m hoch und symbolisiert Buddhas endgültiges Eintreten ins Nirwana. Er besteht aus Ziegelsteinen, ist mit Gips verputzt und Blattgold überzogen. Perlmutt schmückt seine Augen und Füße, 108 verschiedene Glück verheißende Merkmale des Buddha, zieren seine Sohlen. Darüber hinaus dient der Wat Pho als nationales Hauptquartier für die Lehre und Bewahrung traditioneller Medizin (inklusive Thai-Massagen). 
Erreicht haben wir den Tempel diesmal über den Wasserweg. Wir haben uns mit dem Taxi zur nicht gerade nächstgelegenen Anlegestelle bringen lassen, schließlich wollten wir die Bootsfahrt auf dem Chao Phraya River so gut wie möglich auskosten:) Der Fahrer hat uns an der Wat Muang Kae Station rausgelassen, doch dort hielt das entsprechende Wassertaxi nicht. Eine freundliche Dame wies uns die Richtung zum nächsten Pier. Gefunden haben wir schließlich das Übernächste, das Sathorn Pier, und fuhren mit der "Orange Flag", ein beliebtes Transportmittel für Einheimische, bis zum Tha Tien Pier. Die Fahrt kostete uns 15 Baht. Ein Übersetzen mit der Fähre auf die andere Flussseite hätte uns 3 Baht gekostet. Denn der ürsprungliche Plan sah 2 oder gar 3 Tempelbesichtigungen vor. Doch ein Tempel und noch dazu ein so großer reicht für einen Tag. Vorallem bei dieser sengenden Hitze. Nach diesem kulturellen Highlight haben wir erstmal etwas gegessen. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen in einer Garküche, die einen kleinen Bereich im Holzhäuschen an der Bootsanlegestelle einnahm, mit direktem Blick auf den Fluss. Jeder, der zum Bootssteg gelangen wollte, um mit der Fähre oder den Wassertaxis zu fahren, musste durch dieses Häuschen gehen. Von den Balken an der Decke hingen halbgefüllte Wasserflaschen, die einen zwangen den Kopf einzuziehen, denn man lief über einen auf Stelzen befindlichen Steg, der gerade so breit war, dass zwei Menschen aneinander vorbei passten, und vermutlich bei Hochwasser für trockene Füße sorgen sollte. Es blieb also nicht viel Platz um aufrecht zu gehen. Links und rechts dieses Steges reihte sich ein Souvenir Shop an den anderen und auch vor dem Häuschen gab es mehrere Stände mit Kleidung, frischem Obst, Kokosnüssen usw. Als Dessert gönnte ich mir eine halbe Kokosnuss gefüllt mit Kokosnusseis... hmmm lecker:) Anschließend fuhren wir mit dem Wassertaxi ein paar Stationen zurück zum Si Phraya Pier. Wir setzten uns auf die Terrasse einer sehr chilligen modernen Bar am Rande des Shopping Centers River City, mit Blick auf den Fluss. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und konnten beobachten wie nacheinander mehrere, meist zweistöckige Flusschiffe anhielten, um Passagiere für Dinnerfahrten an Bord zu lassen. 

Heute Morgen checkten wir wieder aus der Jasmine Grande Residence aus und liefen etwa 15 Minuten zur nahegelegenen Busstation Ekamai. Dort pickten wir uns aus mehreren Angeboten den Gouvernment Bus 999 heraus und fuhren für 270 Baht nach Trat. Die Fahrt dauert bereits knapp 6 Stunden, aber wir dürften gleich da sein. Im Bus sind gefühlte 14 Grad durch die Klimaanlage und ich bin froh, wenn wir gleich am Central Pier aussteigen dürfen, um dann mit der Fähre nach Ko Chang überzusetzen.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Zwei weitere Nächte in Hong Kong

Am Donnerstag hieß es dann erstmal ausschlafen... Ich wäre ja beinahe schon abends in der Bar eingeschlafen, aber der Abend wurde noch so schön, dass ich nicht gehen wollte. Den auf 9.00 Uhr programmierten Wecker haben alle wohlwollend ignoriert, ich habe ihn ja noch nicht einmal gehört;) Um 14.30 Uhr haben wir uns dann endlich aus unseren Betten geschält. 

Ziel unserer bevorstehenden Exkursion war der Victoria Peak, der bekannteste Berg Hong Kong's. Er befindet sich auf Hong Kong Island, ragt 552 m in die Höhe und soll einen tollen Blick über Wan Chai und Kowloon bieten. Sein chinesischer Name "Tai Ping Shan" bedeutet "Berg des großen Friedens". Der Aussichtsturm auf 379 m Höhe ist mit einer 1888 eröffneten Schweizer Standseilbahn zu erreichen. Und noch ganz interessant finde ich folgende Information: Als im 19. Jh. die Malaria in Hong Kong grassierte, war der Victoria Peak bevorzugtes Wohngebiet der Kolonialherren. Heute erreichen die Grundstückspreise astronomische Werte. Je weiter man nach oben kommt, desto höher werden sie, so dass sich dort die reichsten Bewohner Hong Kong's angesiedelt haben.
Mit der Standseilbahn oben angekommen, war ich zunächst völlig enttäuscht. Durch den Smog war nicht wirklich viel von der so eindrücklichen Stadt zu sehen. Die Aussage, ich solle noch bis zur Dämmerung warten, beruhigte mich ein wenig. Da wir das Frühstück offensichtlich verschlafen hatten und auch auf dem Weg zur Standseilbahn an nichts Essbarem vorbei kamen, führte unser erster Weg in eines der vielen Restaurants. Außerdem gab es jede Menge Geschäfte und Souvenirshops auf dem Peak. Als dann die Dämmerung einsetzte und es so langsam dunkel wurde, bahnten wir unseren Weg auf die Aussichtsplattform. Und es war vollkommen richtig, durch die Lichter der Stadt ist im Dunkeln weit mehr von der Skyline zu sehen als bei Tageslicht. Der Blick war atemberaubend! 


Eine gefühlte Ewigkeit später verließen wir die Plattform wieder und stießen auf ein Restaurant der Kette "Bubba Gumb Shrimp". Die Fisch- und Meeresfrüchterestaurantkette wurde durch den Film Forrest Gump 1994 inspiriert. Im Restaurant erinnern unendlich viele Details an den Film, der auf den Flachbildschirmen in Endlosschleife gezeigt wird. Auf Wunsch von Lars hockten wir uns an die Bar und aßen, natürlich Shrimps... 

Anschließend fuhren wir mit der Standseilbahn wieder nach unten und stoppten ein Taxi. Der Temple Street Night Market in Kowloon war unser nächstes Ziel. Der beliebte Straßenbasar wurde nach dem hier befindlichen Tin Hau Tempel benannt und hat allabendlich bis Mitternacht geöffnet. Schmuckstücke, Elektronikwaren, Uhren, Sonnenbrillen, Bekleidung und allerlei Schrabbel werden hier feilgeboten. In den Nebenstraßen reiht sich ein Restaurant neben das andere und überall versuchte man uns anzulocken. 
Dieser Teil, den wir von Kowloon gesehen hatten, schien mir noch asiatischer als das eher westliche Wan Chai, wo sich unser Hotel befand. Bevor wir mit dem Taxi zurück führen, nahmen wir noch einen Drink in einer Bar, die wir nur durch Zufall fanden. Sie lag ganz versteckt im Durchgang zwischen zwei Wolkenkratzern und lud so gar nicht zum Verweilen ein. Sie war zwar sehr modern, aber das Personal nicht sehr freundlich und sie hatten keine Ahnung wie man ein neues Bierfass anstach, geschweige denn die Kohlensäure anschloss...
In Wan Chai nahmen wir noch den ein oder anderen Schlummertrunk an einer anderen Bar und stolperten irgendwann ins Hotel zurück. Der nächste Tag verlief nicht allzu spannend. Mich quälte eine Magenverstimmung und auch die beiden Jungs hatten mit sich zu kämpfen. 

Heute morgen, mir ging es noch immer nicht viel besser, haben wir in einem kleinen Straßencafé bei Kaffee und Matcha den weiteren Verlauf des Tages besprochen. Eigentlich wollten wir die gestern abgesagte Stadtrundfahrt nachholen, doch dazu fühlten wir uns leider nicht in der Lage. Wir checkten aus unserem Hotel aus, begaben uns so langsam in Richtung Bushaltestelle, fuhren zurück zum Flughafen, aßen dort noch eine Kleinigkeit, Appetit hatte ich überhaupt keinen, checkten ein, warteten wieder und flogen schließlich mit Sri Lankan Airlines nach Bangkok. Der Flug verlief ohne Unnahnnemlichkeiten. Gegen 20.30 Uhr sind wir gut gelandet. An der Passkontrolle bekamen wir ohne Probleme ein 28-Tage-Visum für Thailand und am nächsten Geldwechselschalter tauschte ich meine restlichen Hong Kong Dollar in thailändische Baht. Unser Gepäck war auch relativ schnell da. Wir fuhren mit dem Taxi zum Hotel, das wir heute morgen in Hong Kong noch über www.booking.com gebucht hatten. Wir zahlten 300 Baht, was wahrscheinlich viel zu viel war, der Kurs zum Schweizer Franken liegt bei etwa 1 zu 33. Der Taxifahrer hat zunächst das falsche Hotel angesteuert, denn es gab wohl noch 2 weitere Häuser dieser Kette und unser gebuchtes war eine Residenz. Jasmine Grande Residence. Doch er hatte keinen blassen Schimmer wo das lag.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Flug und erste Nacht in Hong Kong

Gestern ging es nun endlich los. Vom Zürich Flughafen flogen zwei Freunde und ich um 10.50 Uhr mit Finnair zunächst nach Helsinki, wo wir nach etwa 2,5 Stunden recht angenehmem Flug landeten. Auf Empfehlung eines Arbeitskollegen setzten wir uns direkt in den ersten Bus und fuhren zum Hauptbahnhof, um uns den Hafen und die Altstadt von Helsinki anzusehen. Wir hatten 9 Stunden Aufenthalt und die ganze Zeit am Flughafen zu verbringen war keine Alternative. Helsinki allerdings war kein Highlight. Bei 11 Grad und wolkenverhangenem Himmel erscheint sicherlich jede neue Stadt etwas grau und trostlos. Nach der 30 minütigen Fahrt, für €6,30 pro Nase nicht gerade ein Schnäppchen, und einem kurzen Spaziergang, setzten wir uns ins Hard Rock Café. Ich war noch nie in einem Hard Rock Café. Die Jungs kannten sich hingegen aus und machten mich mit der Scene vertraut:) Bei netten Gesprächen und viel Gelächter verging die Zeit... 

Den zweiten knapp 10 stündigen Flug haben wir auch gut überstanden. Einer meiner Freunde war froh als er das Flugzeug endlich verlassen durfte, denn er hatte den wohl unglücklichsten Platz erwischt. Zwar am Gang, dass er geringfügig mehr Platz für seine Beine hatte, aber eiskalt durch die ständig ziehende Klimaanlage und sehr unruhig, da jeder, der aufs Klo musste, ihn anrempelte. Und eine ältere Dame kollabierte sogar neben ihm und übergab sich fürchterlich über sich selbst und die Sitze zweier Passagiere, die in diesem Moment nicht auf ihren Plätzen saßen.

Am Flughafen in Hong Kong angekommen verlief alles eher reibungslos. Es dauerte zwar eine Weile bis die Jungs mich gefunden hatten. Denn ich hatte mich nicht an die Vereinbarung gehalten, vor dem Flugzeug zu warten, und bahnte alleine meinen Weg durch das Gängegewirr. Vor dem Immigration Schalter trafen wir uns wieder. Eine halbe Stunde nach Ankunft des Gepäcks, es war mittlerweile nach 15.00 Uhr, erreichten wir endlich das Band, wo unsere Rucksäcke, bereits auf die Seite gestellt, auf uns warteten. 

Auf dem Weg nach draußen, wurden wir von einer sehr freundlichen Dame angehalten. Sie sah uns vermutlich etwas suchend umherschauen und fragte, wo wir denn hin müssten. Wir teilten ihr den Namen unseres bereits im Vorraus über www.booking.com gebuchten Hotels mit und sie erklärte uns welchen Bus wir nehmen sollten, wo er abfuhr und wo wir Tickets kaufen konnten. Außerdem drückte sie uns eine Karte von Hong Kong und ein paar weitere Prospekte in die Hand und wiess kurz auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hin. 

Kurze Zeit später hatten wir den Ticketschalter gefunden. Einer meiner Freunde war bereits mit Hong Kong Dollar ausgestattet und regelte alles. Der Bus wartete auch schon. Es war warm, etwa 30 Grad, aber von Sonne keine Spur. Der Himmel sah eher milchig und grau aus. Es wirkte nebelig. Als wir im Bus saßen, traute ich fast meinen Augen nicht. Smog verschleiert die Stadt und verhindert den Blick in die Ferne. Fast gespenstig wirkt es, wenn die Wolkenkratzer aus diesem "Nebel" wachsen, sobald man näher kommt. Ich war irre fasziniert von diesem Anblick und müde zur gleichen Zeit, dass ich wirklich Mühe hatte meine Augen offen zu halten. Auf Hong Kong Island in Wan Chai, dem Rotlichtviertel von Hong Kong mit zahlreichen Bars und Restaurants, angekommen, checkten wir in das Wharney Guang Dong Hotel ein. Unser Zimmer befindet sich in der 7. Etage. Es ist ca. 20 qm groß und mit allem Lebensnotwenigen ausgestattet. 

Die Jungs haben sich für ne knappe Stunde verabschiedet, um auf Hong Kong anzustoßen. So hatte ich die Gelegenheit ersteinmal unter die Dusche zu springen und mein äußeres Erscheinungsbild ein wenig aufzupolieren. Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch. Nun war ich bereit, die Stadt auf mich wirken zu lassen. Kurz vor 18.00 Uhr waren sie dann wieder zurück... Wenig später zogen wir auf der Suche nach einer Bank und etwas Essbarem los. Der absolute Hammer... Ich hatte mir Hong Kong schon groß vorgestellt, aber sooo groß... Diese Hochhausschluchten, diese Menschen, dieser Verkehr...

Wir entschieden uns für ein Restaurant, in dem nur Einheimische saßen... Eine gute Wahl. Anschließend gingen wir in die gleiche Bar, in der die beiden Jungs zuvor schon saßen, um noch einen Absacker zu trinken. Das "mes amis" liegt direkt neben dem Hotel. Bei dem Absacker ist es jedoch nicht geblieben. Ab 22.00 Uhr wurde aus dieser Bar ein Club mit DJ und absolut toller Musik. Und es war Ladies Night... Meine Getränke waren gratis;)

Keiner von uns konnte fassen, dass wir nun endlich in Hong Kong sind!!!